Krakau (poln. Kraków) ist mit ca. 750.000 Einwohnern die drittgößte Stadt Polens. Sie liegt an der Weichsel, poln. Wisła, ist Erzbischofssitz und heutzutage
zweitgrößtes und -wichtigstes polnisches Wissenschafts- und Kulturzentrum nach der Hauptstadt Warschau.
Krakau wurde bereits im Jahre 1000 zum Bischofssitz aber im 1240/41 von den Mongolen komplett zerstört. 1257 wurde es nach Magdeburger Stadtrecht neu gegründet und trat 1430 dem
Hansebund bei. Von 1320 bis 1764 war Krakau die Krönungsstadt der polnischen Könige und bis 1596 sogar Hauptstadt Polens. 1795 fiel die Stadt mit der 3. Teilung Polens an
Österreich und gehörte anschließend bis 1815 zum Herzogtum Warschau. Der Wiener Kongress erhob die Stadt 1815 zum Freistaat, schloss sich aber nach der Niederschlagung eines nationalen Aufstandes
im Jahre 1846 wieder Österreich an. Erst nach dem 1. Weltkrieg kam es wieder zu Polen und war im 2. Weltkrieg die Hauptstadt des Generalgouvernements.
Die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und hat unzählbare bedeutende Bauten wie z.B. die Tuchhallen am Alten Markt (14., 16. u. 19. Jh.) und die gotische
Marienkirche (1226 bis 15. Jh.) mit einem Altar von Veit Stoß (1477-89). Die ehemalige königliche Residenz, das Wawel-Schloss liegt zusammen mit dem Dom aus dem 14. Jh., der über
bedeutende Kapellenanbauten verfügt, auf dem Burgberg, der im Volksmund einfach nur "Wawel" genannt wird.
Das aufstrebende Stadtviertel "Kazimierz" wurde erstmals im Jahre 1335 genannt als der polnische König "Kasimir der Große" die städtische Gründungsurkunde
unterzeichnete. Heute gehört Kazimierz auf Grund seiner reichen Geschichte und Tradition zu den populärsten Stadtteilen Krakaus. Die Kirche der heiligen Katharina ist eine der schönsten gotischen
Kirchen Polens, zudem befinden sich im östlichen Teil sieben Synagogen aus dem 16. Jh., jedoch leben heutzutage nur noch weniger als 50 Juden in der Stadt. Der Stadtteil war Originalschauplatz
bei Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste".